Jugendmedien-Nutzung
Nach wie vor unterliegt die Nutzung von Neuen Medien durch Kinder und Jugendliche einer enormen Dynamik.
Um eigene Beobachtungen und Erfahrungen an den Schulen in einem größeren Zusammenhang zu sehen, kann man in folgenden zwei Studien nachlesen.
- KIM-Studie des jeweils vergangenen Jahres über 1200 Schülerinnen und Schüler von 6 - 13 Jahre. Sie wird vom mpfs (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) erstellt. Aktuell ist die Studie von 2014 einzusehen. Sie kann heruntergeladen werden: http://www.mpfs.de/fileadmin/KIM-pdf14/KIM14.pdf
Aus 2014:
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / KIM-Studie 2014 Seite 73
Die Ergebnisse der KIM-Studie 2014 zeigen, dass bei den jüngeren Kindern eindeutig das Fernsehen die Mediennutzung dominiert und Computer und Internet abgesehen vom Spielen noch keine allzu große Alltagsrelevanz für die Jüngeren haben. Erst ab etwa zehn Jahren wird das Medienrepertoire um kommunikative Aspekte ergänzt und die Medien Internet und Handy werden in den Alltag der Kinder integriert. Das Thema Computer ist bislang nur teilweise an Schulen präsent. Nur zwei Fünftel der Kinder, die Computernutzer sind, geben an, auch in der Schule Computer zu verwenden. Weiter zeigen die Angaben zu technischen Kompetenzen, dass nur die Kinder ab zwölf Jahren mehrheitlich in der Lage sind, Basisfunktionen am Computer gut zu bewerkstelligen. Angesichts dessen ist die Diskussion um den Einsatz von Tablets an Grundschulen der aktuellen Situation im Alltag weit voraus. Mit einer Haushaltsausstattung von einem Fünftel sind Tablet-PCs derzeit für die meisten Kinder noch nicht relevant, zuhause müsste dann doch wieder an einem herkömmlichen PC gearbeitet werden. Inwieweit die Geräte der Schüler in den Schulalltag integriert werden können (Stichwort BYOD, bring your own device) ist also derzeit noch keine Frage, da sie nicht vorhanden sind. Für das Grundschulalter gilt dies aktuell auch noch für Smartphones. Vor der Diskussion um die technische Ausstattung kommt daher eher der Aspekt, welche Inhalte verbindlich vermittelt werden sollten, um für alle Kinder vergleichbare Voraussetzungen für einen kompetenten Umgang mit digitalen Medien zu schaffen
- auch die JIM-Studie des jeweils vergangenen Jahres über 12-19-Jährige. Sie wird vom mpfs (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest) erstellt.
Aktuell ist die Studie von 2014 einzusehen. Sie kann heruntergeladen werden: http://www.mpfs.de/fileadmin/JIM-pdf14/JIM-Studie_2014.pdf
Aus 2014:
Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest / JIM-Studie 2014Seite 61
Aktuellwurden erstmals Gerätepräferenzen nach Nutzungsoptionen erfasst. Insgesamt zeigt sich auch an dieser Stelle die Dominanz und Multifunktionalität des Smartphones, das bei fast allen Nutzungsoptionen an erster Stelle steht. ...
Die Ergebnisse der JIM-Studie 2014 belegen, dass mit der nahezu flächendeckenden Verbreitung von Smartphones das mobile Internet im Alltag von Jugendlichen angekommen ist. Angesichts der permanenten Erreichbarkeit und der Flut an Informationen und Nachrichten stellt sich die Frage, wie man mit diesen Optionen umgeht und welchen Stellenwert man ihnen im täglichen Umgang zuschreibt, wobei die Vorbildfunktion der Erwachsenenwelt hier sicher auch eine Rolle spielt. Wer hilft Jugendlichen, diese neuen Potentiale zu erschließen und für die persönliche Entwicklung nutzbar zu machen? Nachdem nun die technischen Voraussetzungen der ubiquitären Onlinenutzung gegeben sind, gilt es nun einerseits, Jugendlichen auch das richtige Handwerkszeug zum positiven Umgang an die Hand zu geben und andererseits auch für mobile Geräte Rahmenbedingungen zu schaffen, damit Minderjährige diese Instrumente sicher und selbstbestimmt nutzen können.
Jugendmedienschutz
Medienkompetenz = Erziehungssache
Die Webseite der Polizei bietet für Eltern, Lehrkräfte und Schülerinnen/ Schüler übersichtliche, aktuelle und vorbeugende Informationen zum Gebrauch von Handys, Internet, PC-Spielen und Video/Fernsehen.
Diese Informationen finden sich in Form von Bausteinen mit einer Reihe von Links in einer 75-seitigen Broschüre, die als 4. Auflage 2013 erschienen ist und kostenlos zu erhalten ist.
Sie kann außerdem als PDF-Datei aus dem Internet heruntergeladen werden.>>
Anstelle des erhobenen Zeigefingers..
Ein Rechts- oder Unrechtsbewusstsein ist besonders bei unseren Schülerinnen und Schülern nur mangelhaft ausgeprägt. Ungeachtet von Vorgaben, die das Urheberrecht macht, nutzen viele das Internet zum Download und ihr Handy zur Verbreitung von Material.
Ebenso nutzen sie (Selbst-) Darstellungsformen, ohne sich der vollen Risiken bewusst zu sein, bezüglich ihrer eigenen Person oder der von Mitschülerinnen und -schülern.
Zusätzlich ist an unseren Schulen ein großes Maß an Beratungsresistenz zu beobachten. Lehrkräfte problematisieren, was für alle rundherum (auch für viele Eltern) alltägliche Gewohnheit ist. (Zitat: ".. na und, mein Vater hat 4000 Downloads".) Belehrungen mit dem erhobenen Zeigefinger stoßen daher sehr oft ins Leere - so unsere Beobachtungen.
Die Internetplattform COMEDISON - Fördern mit Neuen Medien - geht daher einen Weg, der mit folgendem Satz beschrieben ist:
"Umfassender Jugendmedienschutz ist jedoch nicht nur durch ein Augenmerk auf Gefahren (erhobener Zeigefinger) zu erreichen, sondern bedarf auch und vor allem einer gut entwickelten, umfassenden Medienkompetenz." zitiert aus Informationen Jugendmedienschutz
Siehe auch COMEDISON: rechtliche, ethische, finanzielle Aspekte